5.2 Theaterbesuch - Homepage Frankenlandschule

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Des Pudels Kern – auf den Punkt gebracht
Ein Stück Weltliteratur konnten die Jahrgangstufen 1 und 2 der Frankenlandschule am Freitag, den 10. Februar 2023 miterleben. Dargeboten wurde nichts Geringeres als Goethes Meisterwerk „Faust 1“ durch die Theatergruppe THEATERmobileSPIELE aus Karlsruhe. Um die Illusion perfekt zu machen, halfen die Schülerinnen und Schüler beim Aufbau der Kulisse. Schon zu diesem Zeitpunkt rätselten sie bereits, wie ein Schauspielduo es schaffen sollte, eine solch komplexe Handlung glaubhaft und fesselnd wiederzugeben.

Und sie wurden nicht enttäuscht. Das, was die Welt im Innersten zusammenhält, wurde durch sämtliche Tricks des Theaters gemeistert; häufiger Kostümwechsel, kreativer Umgang mit der Kulisse, ein tragbares Mischpult und der Einbezug des Publikums machten die Darstellung zum Spektakel. Natürlich bemerkten die kommenden Abiturienten Abweichungen vom Originaltext und manche Umsetzung entsprach wohl nicht immer den Vorstellungen des Publikums.

Aber genau das darf Theater. Besonders die groteske, überspitzte Darstellung der Nebenfiguren bewirkte beim Publikum Verwirrung. Doch hierbei rückten die Hauptfiguren Heinrich Faust, Gretchen und der Teufel Mephistopheles in den Vordergrund, die von den beiden Schauspielern abwechselnd – durch gekonnte Kostümwechsel – dargeboten wurden. Das Augenmerk der Darstellung galt zum einen der Entwicklung des Heinrich Fausts von einem Intellektuellem hin zu einer Person mit hohem Empathievermögen und zum anderen der Tragödie Gretchens, die in ihrer Darbietung der Verzweiflung die Zuschauer in ihren Bann zog.

Am Ende der Vorstellung durften die neugierigen Schülerinnen und Schüler frei ihre Fragen an das Schauspielduo stellen und bekamen zum Teil überraschende Antworten, da beide unverblümt und ehrlich über das Schauspielern sprachen. Die Illusion wurde dann mit den Schülerinnen und Schülern wieder abgebaut. Es beeindruckte sehr, wie die Jugendlichen mit wenig Dingen für eine kurze Zeit entführt werden konnten. Abschließend wurde im Unterricht darüber gesprochen, was Theater überhaupt alles dürfe, wie sehr man sich an den Originaltext halten müsse und ob es notwendig sei, den Zuschauer unbedingt aus seiner Komfortzone holen zu müssen.

Natürlich lag dabei der Fokus auf dem Dialog und weniger auf ein Übereinkommen. Die zukünftigen Abiturienten waren sich aber sicher, mit dieser Inszenierung einen neuen Blick auf den Fauststoff geworfen zu haben.
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